Aller guten … sind drei

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Es wird immer schwerer den vergangenen Tag zu beschreiben, wenn dieser so lange schon vorbei ist.
Also die Abfahrt von Palermo war unspektakulär.
Auf dem Foto in der obersten Reihe war unser Zimmer, wirklich schön.
An der Küste entlang war unser erstes Ziel Marsala. Hier dann an der Cantine, die wir noch kannten angekommen, wurden wir zu einem anderen Platz verwiesen. Nur dort findet seit 4 Jahren der Verkauf statt. Also hingefahren. Auf den ersten Blick stellte sich die Ernüchterung ein. Weine aller Art und nur 2 Marsala. Davon einer auch noch süß. Ein bisschen ziellos sind wir im Laden umhergelaufen und wollten eine Flasche kaufen. Kurz vor dem Bezahlen entdeckte die Frau, dass wir Deutsche sind und dann ging das Plaudern los. Es werden nicht alle alten Jahrgänge Marsala mehr dort gelagert, das wäre zu teuer, immer nur noch ein Jahrgang.
Dafür bekamen wir Auskunft über eine Sonderabfüllung und die Beschreibung, wie wir zu dem hauseigenen Küfer gelangen., der allerdings nur neue Fässer herstellt und das haben wir ja schon. Blieb noch die Frage nach einem schönen Strand. Da hat sie uns drei aufgeschrieben. Wir sind gleich zum zweiten hingefahren, so zirka eineinhalb Stunden.

Wirklich eine perfekte Empfehlung. Die drei Fontänen. Der Platz hier mit zwei Stühlen und vor allem einem Sonnenschirm war uns die 7€ wert. Sauberes flaches Wasser zum Abkühlen. Den halben Tag haben wir dort verbracht. Das war aber auch eine Hitze mit knapp 37 Grad, kaum zum Aushalten.
Hier am Strand suchten wir uns die Übernachtung für heute aus. Ein B&B mit angeschlossenem Restaurant. Klingt gut, nehmen wir. Also weiter die Fahrt. Hinter Menfi ging es immer einsamer in Richtung Meer über Felder und defekte Straßen. Menfi war uns aus dem Urlaub 2011 noch bekannt.
Ein einsames Gehöft, zum Glück mit Restaurant. Der Besitzer begrüßte uns überschwänglich. Erst mal ein Bier, dann das Zimmer und weiter runter zum Strand. Zum Abend sollten wir etwa 20:00 Uhr kommen.

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Ein schmaler Küstenstreifen mit wenigen Leuten (wo sollten die auch herkommen) war zum Ausruhen und Baden genial. Leider mussten wir schon vor dem Sonnenuntergang zurück, da wir keine Lampe beihatten. Außerdem wartete ja ein Abendessen auf uns.
Nun dann zurück, kurz frisch gemacht und hoch in den Saal zum Essen. Es gab keine Wahlmöglichkeit: zunächst einen roten Hauswein, der wie in Sizilien üblich etwas herb ist. Vorspeise war ein sehr schmackhaftes kaltes Ofengemüse. So mit Öl, Balsamico und richtig schlunzig. Obendrauf ein kaltes Stück frischer Fisch. Der erste Gang waren selbst gemachte Bandnudeln mit frischen Muscheln. Jetzt musste erstmal eine Flasche Wein her. Diese war jedoch auch nicht viel „besser“. Der Hauptgang bestand dann aus gedünstetem Fisch. Für uns beide war es nur ein kleiner. Andere Tische hatte entweder jeder ein kleinen oder ein riesiger wurde auf vier Leute aufgeteilt. Mir tat schon der Bauch dermaßen weh, dass ich nichts mehr vertragen konnte. Wir verzichteten auf die Nachspeise. Musel nahm, noch einen Verdauer. Selbst auf dem abendlichen Spaziergang wurde es wegen der Völlerei nicht besser. Eine sternenklare Nacht in der Wärme brachte nicht unbedingt die Erholung. Das Frühstück fiel etwas karg aus. Reichte jedoch aus.

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Am Samstag sind wir dann durch die Mitte von Sizilien gefahren. Eine tolle Landschaft mit vielen Feldern, Wein, Oliven. Leider haben die Bewohner die Angewohnheit kein Unkraut zu zupfen, sondern abzubrennen. Dann sind ständig Feuer zu riechen und zu sehen. Teilweise sind es auch die Autofahrer, die einfach den Müll und die Kippen aus den Fenster werfen.

Ziel ist die Touristenhochburg Taormina. Mitten im Zentrum haben wir ein kleines Zimmer.
Wir wollten uns die schöne Stadt mit dem Theater anschauen.
Das Vermietermütterchen wartete auf uns, nachdem diese eine sehr gute Wegbeschreibung geliefert hatte. Das Auto außerhalb der Stadt geparkt und mit einem Shuttlebus rein ins Zentrum. Dann ein paar Schritte weiter und die Treppen hoch mit dem Koffer, schon waren wir da.


Corona hat hier viele Chancen. Obwohl hier viele Zimmer frei waren, sind hier Massen an Touristen unterwegs. Es ist aber auch eine super Stadt mit toller Aussicht auf das Meer.
Die Preise sind auch entsprechend. Ein Spritz Aperol und dann einSpritz B…. (es war einmal was mit Zitronen und einmal so was wie Fernet Branca.) kosten hier Jeweils 12€.
Dann haben wir eine „Brautschau“ gemacht. Dafür hatten wir eine Dreiviertelstunde auf die Anfahrt der Kutsche gewartet. Hatten aber auch einen schönen Platz im Schatten.


Heute haben wir uns durchgerungen doch etwas Kultur zu erleben: Besichtigung des Theaters. Zehn Minuten vor Toresschluss sind wir rein. Hier gab es einen Sonnenuntergang fast über dem Ätna.
Das Überwältigende war jedoch die Probe des Orchesters für die erste Aufführung in diesem Jahr.
Wow!
Eine Akustik und eine Aussicht. Das durften wir erleben.
Mal sehen wie ich ein Video hier herbekomme.
Am Abend wollten wir nichts mehr Essen. Der Vortag hatte es noch in sich. Ein gemütlicher Pub war unsere Wahl. Leckeres Guinness und ein doppelt malziges Einheimisches konnte uns den Abend lang begleiten. Der DJ spielte die Musik aus unserer Jugendzeit. Wir hatten super Laune. Die Leute auf der Straße swingten im Takt der Musik oder verzogen wenigsten die Mundwinkel nach oben. So konnte dann der Abend auf einer privaten Terrasse mit einem Mandellikör ausklingen.

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Heute war die Überfahrt zum Festland ja schon vorgebucht. Gegen 14:00 Uhr sollte diese ablegen. Schon von der Hinfahrt gelernt, waren wir kurz vor Elf am Hafen. Tatsächlich hat es mit dem Ticket auch geklappt. Zwanzig Minuten Überfahrt und das Festland hatte uns zurück. Am ersten Supermarkt konnten wir Getränke für die Fahrt kaufen. Heute sind wir 7:23 Stunden gefahren. Zuzüglich Pause so knapp achteinhalb Stunden unterwegs. Erst am zweiten Halt haben wir diese Unterkunft übers Internet gebucht. Trotz Nachtanken sind nur noch für 15 km Sprit drin, so dass wir morgen früh tanken müssen und uns den Plan für die nächsten Tage überlegen sollten.

Eigentlich gehts von hier zum Gardasee, um dort Klettersteige zu laufen. Mal sehen wo uns das hinbringt.

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Hier in diesem abgelegenen Resort gibt es nur zu den Essenszeiten Internet. Also muss ich jetzt viel schreiben und versuchen alles hochzuladen. Wenn nicht ist es halt der vierte Tag ohne Nachrichten.
G. und J. haben über WhatsApp Kontakt aufgenommen. So geht uns die Außenwelt nicht verloren.
Jetzt ist es elf Uhr und die Anlage macht gerade dicht. Das Abendessen war auch hier ein vier Gänge Menü. Der rote Hauswein, als Flasche serviert, schmeckte allemal besser. Auch hier fühlen wir uns Sau wohl. Der Kellner kann kaum Englisch, ebenso wie wir und so wird die Unterhaltung mit Händen und Füßen immer erlebnisreich.
Hier in Umbrien ist es schon merklich kühler am Abend. Auch Mücken sind unterwegs. Die Fahrt hat gar nicht so sehr gestresst. Dazu kamen noch drei Pausen von je 10-20 Minuten.

Claudi‘s Highlights:

Diesmal gibt es einige, liegt wohl an der Anzahl der Tage. Toll war die Strand-Empfehlung von der „Marsala-Frau“ – wunderbarer, sauberer Strand, glasklares Wasser, leckerer Aperol. Auch unser Übernachtungsort bot Überraschendes. Der Besitzer empfing uns in Arbeitskleidung, das Zimmer und vor allem das Abendessen waren dann unerwartet super.
In Taormina gefielen mir das antike Theater mit Orchesterprobe und der Pub mit gutem Essen, süffigem Bier und toller 80/90-er Jahre Musik besonders gut. Gern wieder…

2 Kommentare

  1. Wieder ein toller Bericht der einen neidisch werden lassen kann. Wir waren heute in Warnemünde. Super Essen in der Fischerklause am alten Strom. Haben uns mit meinem Bruder und seiner Frau getroffen. War auch sehr schön. Liebe Grüße Jens und Karola

  2. Tolle Erlebnisse insgesamt!
    Dann erkundet schon mal den Gardasee,die Reiseanmeldung geht heute raus.
    Die hohen Temperaturen sind eigentlich nicht so toll. Die Fischgerichte jederzeit
    willkommen.
    Wünschen Euch dann irgendwann gute Heimreise

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